Pressemitteilung:Corona-Schnelltests: Es braucht mehr Tests für ambulante Intensivpflege-WGs

PRESSEMITTEILUNG

Corona-Schnelltests: Es braucht mehr Tests für ambulante Intensivpflege-WGs

 

Berlin, 4. November 2020 – Umfangreiche Antigen-Schnelltests in ambulanten und stationären Pflegeinrichtungen sind der richtige Weg, um besonders gefährdete Menschen vor Corona zu schützen. Für ambulante Wohngemeinschaften der Intensivpflege reichen 10 Tests pro Patient*in und Monat allerdings nicht aus. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e.V. (DGF) hin und fordert Nachbesserung.

 

„Reihentests in Pflegeeinrichtungen sind der richtige Weg, um Infektionsketten schnell zu erkennen und frühzeitig zu unterbrechen“, begrüßt Lothar Ullrich, 1. Vorsitzender der DGF, die neue Testverordnung des Bundes. „Vor allem das Screening mittels Antigen-Schnelltests wird maßgeblich zum Schutz gefährdeter Risikogruppen beitragen.“ Pro Bewohner*in stehen in der stationären Altenhilfe 20 Tests im Monat kostenlos zu Verfügung, in der ambulanten Pflege 10 Tests pro Patient*in und Monat.

 

Für ambulante Wohngemeinschaften der Intensivpflege sieht die DGF jedoch einen dringenden Nachbesserungsbedarf. „Bei einem durchgängigen Personalschlüssel von 1:3, dem Einsatz von Therapeuten, Haus- und Fachärzten sind die 10 Antigen-Schnelltests nicht ausreichend“, sagt Lothar Ullrich. „Es braucht ebenfalls 20 Tests pro Patient und Monat.“ Ansonsten sei die Gefahr groß, dass die hochvulnerable Gruppe der tracheotomierten und/oder beatmeten Patient*innen im außerklinischen Setting nicht ausreichend geschützt sei. „Wird in diesem sensiblen Bereich nicht umfassend getestet, erhöht sich auch das Risiko, dass sich Fachpflegepersonal infiziert“, erläutert Ullrich. Nicht selten komme es vor, dass Intensivpflegende parallel in Kliniken und bei ambulanten Intensivpflegediensten arbeiten. „Stecken sich diese Fachkräfte durch unzureichende Testungen an, wäre das – bei dem ohnehin ausgeprägten Personalmangel – fatal.“

Verabschiedet vom Vorstand der DGF e.V. am 4. November 2020

 

 

 

 

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