Chronik – 30 Jahre DGF

Zusammenarbeit mit Verbänden, staatlichen Stellen

Über die Gründe der Entstehung der DGF wurde anfangs berichtet. Schon ein Jahr nach der Gründung sowie Mitte der 80er Jahre und 1993 wurden ausführliche Gespräche mit dem DBfK im Sinne einer kooperativen Mitgliedschaft und der Zusammenarbeit geführt. Letztlich scheiterte die Kooperation an finanziellen Forderungen, verschiedenen Ansichten über die Weiterbildung sowie anderen Fakten.

Mit den verschiedenen Organisationen des Auslandes haben wir seit langem gute Kontakte. Da dort die Weiterbildungen Intensivpflege und Anästhesie (außer in Luxemburg) getrennt sind, gibt es außer in Österreich meist zwei Fachverbände pro Land. Die DGF ist Gründungsmitglied der „Internationalen Förderation für Anästhesiepflegepersonal“ – IFNA (1989 in der Schweiz gegründet, heute 32 Mitgliedsstaaten, vertritt 41.142 Mitglieder und dem europäischen Intensivpflegeverband EfCCNa (1999 in Deutschland gegründet, heute 22 Mitgliedsstaaten und vertritt 20.000 Mitglieder).

Die Kontakte zu den öffentlichen bzw. Ärzte-Gewerkschaften waren öfters vorhanden; die Zusammenarbeit mit der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) ist als sehr gut einzustufen. Bei der DKG als Verband aller deutschen Krankenhäuser hat die DGF bei den Weiterbildungsverordnungen aktiv und mitbestimmend mitgearbeitet, später als Berater und in Kommissionen mitgewirkt. So 1990 bis 1992 mit Heike Strunk und Dieter Bassauer für die Erstellung der „Pflegepersonalregelung Intensiv, Anästhesie und Dialyse“ bzw. Eckbert Fritsch für den „Operationsdienst“.

Die Modelle wurden für viel Geld in sechs Krankenhäusern ausprobiert, von der DKG als Gutachten an das Bundesgesundheitsministerium geschickt, als gut befunden und im August 1993 von Seehofer abgelehnt und in die große Schublade gesteckt (vielleicht holt er es nach der Neuwahl wieder raus?).

Die interessante Begründung war, gestützt auf die Aussage des Präsidenten der deutschen Chirurgen: … mangelnde Motivation Pflegender in diese Bereich zu wechseln und die Berufsflucht von Intensivstationen. Geld und organisatorische Verbesserungen könnten mehr bewegen als Stellenerweiterungen. Fehlbelegungen mit Leichtkranken auf die Wirtschaftlichkeit hin müssten überprüft werden: für eine PPR in den Fachbereichen bestehe momentan kein Bedarf. Mehrere DGF-Mitglieder sind in der DKG-Arbeitsgruppe „Weiterbildung Intensivpflege“ und haben aktiv bei der neuen Ordnung 1998 mitgewirkt.

Einzelne Mitglieder sind tätig bei Bezirksregierungen, beim Bundesgesundheitsamt, bei Tagungen der Bundesärztekammer, den Gewerkschaften, KTQ und anderen Kommissionen. Wenn auch eines der Ziele der DGF die bundeseinheitliche Fachweiterbildung ist, kann nicht verschwiegen werden, dass durch die Gesetzgebung dies bis jetzt verhindert wurde.

Therese Valerius wurde im Mai 1996 mit der Medaille und der Ehrenmitgliedschaft der Gesellschaft der Mainzer Narkophilisten, den Pionieren der deutschen Anästhesisten ausgezeichnet. Im November des gleichen Jahres zeichnete sie Ministerpräsident Dr. Bernhard Vogel mit dem Verdienstorden des Landes Rheinland – Pfalz aus mit der Laudatio :

„Durch die Fachkrankenpflege und die Entstehung vieler Weiterbildungsstätten ist eine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung in den vielfältigen Pflegegebieten der Medizin sichergestellt worden. Die Verwirklichung der Weiterbildung in der Bundesrepublik Deutschland gehört zu den größten Errungenschaften der klinischen Medizin in den letzten 25 Jahren. Weil Frau Valerius durch ihr Wirken wesentlich dazu beigetragen hat, wird sie mit dem Verdienstorden des Landes ausgezeichnet.“

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner